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Treffen der Eichsfelder Ritterschaft
im Advent des Jahres 2000
Die Ladung an die edlen Ritter und Frouwen der
Eichsfelder Ritterschaft hatte
den Wortlaut:
Ritter Heiner ergriff das Wort und teilte den
Versammelten mit, dass er gemeinsam mit Ritter Thomas aus der Enge
der
hiesigen Burg mitsamt seinem Anhang aufbrechen und fernere Gefilde und Burgen
aufsuchen möchte.
Aus diesem Grunde beenden sie ihre Mitgliedschaft in der
Eichsfelder Ritterschaft, wollen aber weiterhin durch freundschaftliche
Bande
verbunden bleiben.
Die Versammelten nahmen die Worte zur Kenntnis, gaben ihre
Zustimmung und wünschten viel Glück auf allen Wegen.
Daraufhin begaben sich die Ritter samt ihrem Gefolge in das größte aller
Hansteinschen Gewölbe und erprobten gar trefflich,
unter Anleitung des Bogenmeisters Udo von
Ludolphshausen, den Pfeilschuss auf die Keilerschwarte.
Nach vollbrachtem Werke, als die runde Scheibe des vollen Mondes schon am Himmel stand, schloss das Fähnlein
der Eichsfelder Ritterschaft im Schein der Fackeln die Tore der alten Burg Hanstein hinter
sich.
Der Weg führte sie durch das Dorf Rimbach zum Fuße des Berges in das alte Wirts- und Herbergshaus, den
Klausenhof.
Hier brannte vor dem Hause ein lustiges Feuer und gar artig dampfte aus dem Kupferkessel ein
Punsch.
Mit diesem Trünklein gestärkt betrat man nun den Rittersaal, wo das knisternde Kaminfeuer eine
gar wohlige Wärme bereitete.
Zunächst wurden die ritterlichen Tugenden vorgetragen: |
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die Maze | - das ist die Selbstbeherrschung
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die Triuwe | - das ist die Treue
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die Staete | - die Zuverlässigkeit
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das Reht | - das ist der Gerechtigkeitssinn und
|
die Milte | - das ist die Freigiebigkeit
|
Beim milden Schein des Kerzenlichtes verlaß Ritter
Klaus den
"Hansteiner Burgfrieden" - eine Urkunde vom 17.
Mai des Jahres 1526.
Bei frohem Becherklang begann nun die Tafeley:
Ein Süppchen mit
Brombeerschaum wurde aufgetragen, dass selbst Sankt Hubertus alle Ehre gemacht hätte.
Anschließend
wurden nach alter Observanz die knusprigen Truthähne aus dem Backofen gezogen und dampfend auf die Tafel
gebracht.
Dazu gab es allerley Zugemuss und Zuspeys.
Nach der Tafeley wurden Pläne für das kommende
Jahr geschmiedet.
Gemeinsam mit verschiedenen Partnern soll ein Lehrpfad angelegt werden.
Hier könne der im "Hansteiner Burgfrieden" beschriebene Weg Berücksichtigung finden.
Der Lehrpfad soll
auf interessante Eigenarten der Gegend um die Burg Hanstein aufmerksam machen.
So soll man sich zum
Beispiel über das interessante Leben der Bienen informieren können.
Jeweils eine Schauwerkstatt
"alte Schmiede" und "alte Stellmacherei" sind geplant und in einer Museumsscheune
kann man sich informieren über die regionale
Geschichte, mit der Ausstellung von landwirtschaftlichen Geräten,
die Hausschlachtung in vergangenen
Jahrhunderten, die Entwicklung der hiesigen Jagd vom Mittelalter an,
sowie der Entwicklung der
Textilherstellung in unserer Gegend und vielen weiteren zusammengetragenen
historischen Gegenständen aus
dem Eichsfelder Land.
Weiterhin soll der Lehrpfad einen, nach historischen Vorbildern angelegten Burggarten
berühren.
Hier kann man, heute schon längst vergessene, Heil- und Würzkräuter mit allen Sinnen wahrnehmen.
Die Eichsfelder Ritterschaft beteiligt sich aktiv an der Erhaltung und
Restaurierung der Burgruine Hanstein.
Im Verteidigungsring der Burg ist geplant, nach originalen
Vorbildern einen Halbschalenturm für den Verteidigungsfall aufzurüsten.
Im Burggraben soll eine
Angriffssituation dargestellt werden.
Nun wurde ein Pergamentum verlesen, nach welchem der Ritter von der Trendelburg
um Aufnahme in die Eichsfelder Ritterschaft bat.
Allgemeine Zustimmung erfolgte. Nach einem Jahr Probe
wird mit den weißen und den schwarzen Kugeln endgültig
über eine Mitgliedschaft entschieden.
Auch die
Ritter vom Altenstein sind gern in der Eichsfelder Ritterschaft gesehen.
Der als Gast zugegene Christoph
vom Altenstein nahm die diesbezüglichen Grüße mit auf den Weg.
Nachdem Becher und Kannen geleert waren und das Kaminfeuer langsam erlosch,
machten sich auch die letzten edlen Damen und Recken der Eichsfelder Ritterschaft mit dem Gruße
"Gott schenke Euch Gesundheit"
auf den Heimweg. Die Ladung zur nächsten
Zusammenkunft erfolgt nach alter Sitte auf den letzten Freytag des Mondes Januar,
den Tag des heiligen
Pauli Bekehrung, um die achtzehnte Stunde, in die Burg Hanstein.
Und hier hat der Schwertmeister das
Wort. Gar trefflich soll der Schwertkampf geprobt erden.
Zunächst trifft man sich aber auf den Tag des
heiligen Richard, den 21. Dezember 2000, gemeinsam mit dem Spielmann
Svend von den Goselagern zu
Fernsehaufnahmen der ARD im Klausenhof.
So verbleiben wir denn mit dem Wunsche, dass Euch und Eurer Familie eine ruhige
und besinnliche Weihnachtszeit beschieden sei.
Der Klausenhof, dass alte Wirtshaus unterm Hanstein,
am 11. Tage des Dezember Anno 2000
Dieses alles geschah Anno Domini 2000 zu Zeiten da man ein neues Millennium feierte. 1000 Jahre zuvor herrschte Kaiser Otto III. in Deutschen Landen. Er anerkannte die Unabhängigkeit Polens und stiftete das polnische Erzbistum Gnesen, wo bis in's Jahr 1320 die Könige Polens gekrönt wurden. Sylvester II. war Papst und im Ungarland herrschte König Stephan I., welcher der Heilige genannt wurde. Breslau wurde Bischhofsitz und Worms wurde bischhöfliche Stadt |
In Island wird das Christentum Staatsreligion und breitet sich auch in Grönland, im Reiche Erik's des Roten aus. Sein Sohn, Leif Erikson findet auf einer Fahrt nach Grönland das sagenhafte "Vinland", das heutige Neuschottland, an der Ostküste Nordamerikas. So betrat er vermutlich als erster Europäer, mit etwa 35 Mann, um das Jahr 1000 amerikanischen Boden. Vor 750 Jahren, am 13.12.1250 starb der große Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen in Fiorentino in Apulien. |