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Es geschah im Jahr des Herrn anno 1815. Die Herrschaft Napoleons über Europa
endete mit seiner Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig.
Davon kündet noch heute in Heiligenstadt, der historischen Hauptstadt des Eichsfeldes,
das älteste in Deutschland errichtete Völkerschlachtdenkmal.
In Wien verhandeln die Sieger über die Neugliederung Europas und teilen
in den nachfolgenden Verträgen auch das Eichsfeld.
Das Untereichsfeld um Duderstadt wurde dem Königreich Hannover,
das Obereichsfeld um Heiligenstadt dem Königreich Preußen zugeschlagen.
Diese Teilung hatte auch weiter Bestand als Preußen 1866 Hannover annektierte,
zumindest was die Verwaltung anbelangt.
Die Jahre vergingen und erneut wurden die Grenzen Europas nach der Niederlage Deutschlands
im II. Weltkrieg neu geordnet. 1945 wurde das Eichsfeld erneut geteilt und die Grundlage
waren die Grenzfestlegungen von 1815 auf dem Wiener Kongress.
Das Untereichsfeld kam unter amerikanische, das Obereichsfeld unter sowjetische Administration.
Soweit die geschichtlichen Hintergründe.
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Als Folge dieser Ereignisse stand die malerische Ruine
der Burg Hanstein 40 Jahre unerreichbar für die meisten
Eichsfelder im Grenzgebiet beider deutscher Staaten.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands anno 1989 konnte
ich schon im Nebelmond des gleichen Jahres erstmals
die Burg betreten. Die Freude die Burg betreten zu können
wurde jedoch getrübt durch das Bild des Zerfalls,
welches die Ruine bot.
Es blieb für lange Zeit der letzte Besuch auf der Burg.
Zusammen mit der Familie wurde quer durch Europa gereist.
Es gab viel mit den eigenen Augen zu sehen,
wovon man bis dahin nur lesen konnte.
Von den inzwischen regen Tätigkeiten an der Burgruine Hanstein
und den sich entwickelnden Festen und Veranstaltungen
nahmen wir kaum Notiz.
Selbst dann noch nicht, als durch die Heirat unseres
ältesten Sohnes sich familiäre Bindungen zu Mitgliedern
der 1998 gegründeten Eichsfelder Ritterschaft ergaben.
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Dies änderte sich grundlegend, als wir im Jahre 2008 der Einladung
zum Burgfest im Erntemond folgten.
Der Anblick der restaurierten Burg, die Atmosphäre des mittelalterlichen
Festes und die herzliche Aufnahme durch die Mitglieder der Eisfelder Ritterschaft
ließen uns nicht mehr los. Von da an wollten wir dabei sein, wollten Gewandung tragen,
wollten aktiv am Leben der Ritterschaft und an den Arbeiten an der Burg teilnehmen.
Wir nahmen fortan jede Gelegenheit war, die Veranstaltungen auf der Burg zu besuchen,
wir legten uns unsere erste mittelalterliche Gewandung zu und stellten schließlich
im Jahr des Herrn 2012 den Antrag auf Aufnahme in die Eichsfelder Ritterschaft.
Der nächste Schritt, die Ausbildung zum Ritter der Eichsfelder Ritterschaft schloss sich
folgerichtig an und zu Beltane im Wonnemond anno 2014 wurde ich durch die Schwertleithe
Ritter Clemens von der Wiese und meine Gemahlin Freyfrow Brigitte in der Ritterschaft.
Danke für die Fügung oder Dank an das Schicksal, welches uns bis hierhin hat gelenkt.
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