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Über unseren Protest, Windkrafträder in unmittelbarer Nähe der Burg auf hessischer Seite zu errichten!

Um unseren Unmut über das Vorhaben "Windkraftrad" Ausdruck zu verleihen, folgte eine Abordnung der Ritterschaft einer Einladung des MDR Fernsehens
unter der Leitung von Frau Heidje Beutel auf Burg Hanstein.
Der Beitrag wurde am Montag, den 13. Februar im "MDR Thüringen Journal" 19:00 Uhr gesendet und wurde auch im MDR Radio
in den Regionalnachrichten für Nordthüringen von Thomas Kalusa gesendet.

Dazu sind von unserer Seite noch zwei Anmerkungen zu machen:

1.Unser Protest richtet sich NICHT gegen erneuerbare Energie im Allgemeinen, oder Windkraft im Einzelnen, sondern nur gegen diese Anlage an diesem Ort.
Wir sind der Meinung, dass mit solch einem großen Windkraftrad sowohl das Naturerbe der ehemaligen innerdeutschen Grenze, dass "Grüne Band"
mit seinem einzigartigen Biotop beeinträchtigt, als auch das Kulturerbe "Burgruine Hanstein", die als eine der schönsten in Mitteldeutschland gilt, herabgewürdigt wird.

Zählte sie doch einst Besucher wie Alexander von Humboldt, die Brüder Grimm, Heinrich Heine, Theodor Storm und Carl Duval.

2. Die Eichsflder Ritterschaft e.V. ist ein eigenständiger, gemeinnütziger Verein mit dem Ziel der Pflege und Erhaltung mittelalterlicher Kulturwerken.
Wir verfolgen mit unserem Protest keine politischen Ziele und sind keiner politischen Partei oder anderer Gruppierung angeschlossen.


Eichsfelder Ritter kämpfen gegen Windrad in Hessen

von Thomas Kalusa, MDR THÜRINGEN, 13. Februar 2023

Die Burg Hanstein im Eichsfeld ist ein Kulturdenkmal mit hoher überregionaler Bedeutung und im Landesentwicklungsprogramm Thüringen als Kulturerbestandort vermerkt.
Doch die Eichsfelder Ritter befürchten, dass ein riesiges Windrad in der Nähe sich negativ auf die Burg auswirken könnte.

Auf dem grünen Band zwischen Thüringen und Hessen soll auf der hessischen Seite ein Windrad gebaut werden. Der Verein Eichsfelder Ritterschaft will den Bau stoppen.
Sie sehen den Tourismus durch das Windrad gefährdet. Doch der Bau ist nicht mehr aufzuhalten.

In Spanien ist der Kampf gegen Windmühlen durch Don Quichotte ja legendär - doch auch in Thüringen treiben die Windräder so manchen auf die Barrikaden.
Auf dem grünen Band zwischen Thüringen und Hessen hat das Regierungspräsidium Kassel nun ein 244 Meter hohes Windrad genehmigt, das auch hier die Ritter
zornig werden lässt. Die Eichsfelder Ritterschaft ist ein Verein mit knapp 40 Mitgliedern, der sich der Pflege und Erhaltung von mittelalterlichen Kulturwerken widmet.
Besonders liegt den Damen und Herren Rittern die Burg Hanstein am Herzen, eine der schönsten gotischen Burgruinen Deutschlands,
die schon in der Romantik im 19. Jahrhundert ein Tourismusmagnet war.

Bürgerinitiative gegen Windrad nahe Burg Hanstein

Knapp drei Kilometer von der Burg entfernt haben Investoren vor vier Jahren ein Windrad beantragt. Es bildete sich eine Bürgerinitiative und auch das Thüringer Landesamt
für Denkmalpflege meldete Protest an. Die Burg Hanstein hoch über der Werra ist als eine Art Wahrzeichen für das Eichsfeld. Als Kulturdenkmal mit hoher überregionaler Bedeutung
ist es im Landesentwicklungsprogramm (LEP) Thüringen als Kulturerbe-Standort vermerkt.
Das wurde auch vom zuständigen Kasseler Regierungspräsidium anerkannt, was aber nichts heißen sollte. Denn seit dem 22. September 2022 ist es amtlich: Die Windanlage am
sogenannten Stürzlieder Berg mit einer Leistung von 5,6 Megawatt darf gebaut werden.

Eichsfelder Ritter sorgen sich vor weiteren Windrädern

Die Eichsfelder Ritter hatten sich vorher schon bemüht, das Vorhaben zu verhindern. Haben die Landesregierungen Hessen und Thüringen angeschrieben und sich mit der Heinz Sielmann
Stiftung auf Gut Herbigshagen zusammengesetzt, wo einst das Grüne Band als Naturschutzprojekt erfunden wurde. Einer der Ritter, Manfred Beckmann alias Ritter Vicent von Hanstein,
bemerkt bitter: "Leider sind von allen Seiten immer nur warme Worte gekommen, aber prinzipiell keine Zusagen, dass man sagt, wir würden das gerne verhindern".
Besonders Sorgen macht ihm, das es vermutlich bei dem einen Windrad nicht bleiben wird. Das Regierungspräsidium Kassel schreibt zwar auf Anfrage, dass es keine weiteren Anträge gibt,
aber das beruhigt unter den Rittern niemanden.

Windrad stört Aussicht

Nun sind nach Ansicht der Ritter Naturerbe und Kulturerbe gleichermaßen in Gefahr. 100.000 Besucher hat die romatische Burg Hanstein jährlich. Beliebt sind besonders Fotos von
Hochzeitspaaren, aber auch Teile des Films "Der Medicus" wurden dort gedreht. Bornhagens Bürgermeister Tobias Beckmann befürchtet, dass nun der beliebte Blick nach Nordwesten weniger
Besucher anzieht. Außerdem hält er das Vorgehen der Hessen nicht gerade für eine gute nachbarschaftliche Geste.

Tourismus auf Burg Hanstein könnte Schaden nehmen

Das Regierungspräsidium Kassel gibt auf Anfrage zu, dass Teile der Windanlage in drei Kilometer Entfernung zu sehen sein werden. Von der Burgmauer Hansteins selber nicht,
weil dort die umgebenden Bäume zu hoch sind. Vom Burgturm allerdings ganz sicher. "Eine erhebliche Beeinträchtigung (sei) aufgrund der Entfernung (Verblassung und Verbauung)"
aber " nicht gegeben."

Bauarbeiten für Windrad bereits gestartet

Die Rechtslage ist allerdings klar. Das Regierungspräsidium sieht ein überwiegend öffentliches Interesse im Bau dieser Windanlage. Und verweist auf die Ziele der neuen
Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Da die Genehmigung jetzt rechtskräftig ist, lässt sich ein Bau auch nicht mehr stoppen. Nur der Klageweg ist jetzt noch möglich,
mit vermutlich geringen Erfolgsaussichten und hohem finanziellen Risiko. Und weitergebaut würde erstmal trotzdem.

Zitate aus dem Fernsehbeitrag:

Jürgen Beckmann alias Clemens von der Wiese:
"Das Windrad soll zwischen Neueichenberg und der Burg Hanstein etwa 2,5 -3 km dort drüben gebaut werden und das 260 m hoch."

Manfred Beckmann alias Vicent von Hanstein:
"Leider sind von allen Seiten immer nur warme Worte gekommen, aber prinzipiell keine Zusagen, dass man sagt, wir würden das gerne verhindern"

Tobias Beckmann, Bürgermeister Bornhagen:
"Ich weiß nicht, ob das so schön ist, wenn man dem Nachbarn das Ding vor die Nase setzt, das muss nicht unbedingt sein."

Frank Lex alias Lex von der Wendenburg:
"Ob wir jetzt noch was erreichen können,das steht natürlich in den Sternen."
"Aber einfach so kampflos das Feld überlassen und diesen schönen Ort jetzt, diesen schönen Flecken Erde durch so ein Windrad verschandeln zu Lassen..."


Unser Fazit:

Die Burg Hanstein feierte 2008 ihr 700 jähriges Bestehen. Windkraftanlagen werden für 25 -30 Jahre konzipiert und das Umweltbundesamt kam zu dem Schluss,
dass insbesondere für die pro Jahr erwarteten bis zu 70.000 Tonnen Faserverbundwerkstoffe nicht genügend Recyclingkapazität vorliegt. Für das Jahr 2038
wurde in der Studie eine Lücke der Rückbau-Finanzierung von über 300 Millionen Euro prognostiziert. (Wikipedia)
Die Betreiber scheinen hier zu bauen und zu kassieren nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut!"
Aber das sind NICHT die Ziele der Eichsfelder Ritterschaft. Der Tag wird kommen, an dem wir unseren Blick zum Stürzlieder Berg richten und man sich dort drüben fragt,

"Wohin nur mit dem vielen Sondermüll?"

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